Von Heinz Gelking
Computer und Hifi
In der kommenden übernächsten Ausgabe von image hifi (erscheint im Februar April) bespreche ich sieben USB-Kabel für Audio-Anwendungen. Beim Thema „Computer und Hifi“ ist die audiophile Gemeinde gespalten. Den einen kommt kein Rechner in die Anlage, bei anderen liegt die Musiksammlung vielleicht längst auf einem NAS und klassische Tonträger wie die CD oder die LP sind abgeschafft. Das soll jeder halten, wie er will – mein SACD-Player und mein Plattenspieler bleiben. Definitiv.
Trotzdem bin ich schon lange neugierig auf den Rechner als Quellengerät. Früher habe ich nur sporadisch damit experimentiert. Aber wirklich überzeugt hat er mich klanglich anfangs nicht. Das ist seit einiger Zeit anders und hat drei Gründe.
- Mittlerweile weiß ich, dass es nicht ausreicht, mal eben so den Laptop an die Anlage anzuschließen und Musik über x-beliebige Software abzuspielen. Mit dem Computer als Quelle muss man sich Mühe geben. Sonst kann man jegliche Ambitionen auf guten Klang gleich einpacken. Der Aufwand unterscheidet sich übrigens kaum vom Schallplatten-Hören. Wer es bequem haben will, bleibt am besten bei der CD.
- Entscheidend fürs Klangergebnis ist natürlich die Qualität des DAC und seines USB-Eingangs. Und da kam es in den vergangenen Jahren zu erheblichen Fortschritten. Heute besitzen die meisten Geräte im asynchronen Modus arbeitende und 24bit/192kHz-fähige Wandler.
- Relevant ist außerdem die Qualität des USB-Kabels. Ja, ich weiß, dazu gibt es im Netz die wildesten Diskussionen, nach dem Motto: Alles nur Einbildung. Meine Erfahrungen sind andere. Ich kann aber niemanden zwingen, mir das zu glauben, und habe auch gar kein Interesse daran. Wer allerdings selbst mal ein auf die Musikwiedergabe hin optimiertes USB-Kabel ausprobieren will: Die in image hifi besprochenen Kandidaten sind ein guter Startpunkt.
Es gibt ganz unterschiedliche Konzepte für Computer-Hifi. Sie reichen vom luxuriösen Musik-Center mit Festplatte wie dem Trigon Chronolog oder dem Burmester 111, die beide im Hinblick auf Glanz und Gloria, aber auch in puncto Aufbau der Stromversorgung unseren Vorstellungen von „ernsthaftem“ High-End voll entsprechen und wirklich nichts vom schnöden Computer haben, bis hin zu diversen im Netz präsenten Lösungen auf der Basis des kreditkartengroßen Raspberry Pi, die ebenso abgefahren wie günstig sind – um nur mal zwei Extreme zu nennen, zwischen denen sich in der audiophilen Computerei derzeit alles abspielt.
Ich bin Pragmatiker und auch noch längst nicht so weit ins Thema eingedrungen, um das Für und Wider aller Konzepte hinreichend darstellen zu können. Meine Lösung zuhause ist derzeit ein auf die Musikwiedergabe hin optimierter Laptop, der über ein USB-Kabel am rückwärtigen USB-Eingang meines Marantz SA-11 S3 hängt. Den SACD-Player mal ausgenommen, sind die Investitionen in diese Lösung vergleichsweise gering. Außerdem entspricht sie meiner diffusen Abneigung gegenüber kabelloser Datenübertragung (obwohl es natürlich auch bei uns zuhause WLAN gibt).
Weil ich mir vorstellen könnte, dass manche Leserin, mancher Leser von image hifi meine Neugier auf Computer-Hifi teilt und einen ähnlichen Weg einschlagen möchte, werde ich hier in ganz lockerer Folge – wirklich nur, wenn es meine Zeit erlaubt – mal auf den einen oder anderen Aspekt eingehen.
Ach ja: Ich habe einfach nicht die Zeit, diese Seite zu pflegen und zu betreuen wie 2007 und in den folgenden Jahren. Darum gibt es hier auch keine Kommentarfunktion (mehr). Für Hinweise und Gegenmeinungen bin ich natürlich trotzdem dankbar. Meine Mail-Adresse steht im Impressum.
— 23. Januar 2014